Einzigartiger Neubau eröffnet: DIE BRÜCKE bietet 20 Menschen mit Teilhabeeinschränkungen ein neues Zuhause

Frank Nüsse, Kathrin Metzner, Petra Mezulat, Wolfgang Maaßen, Sven Schindler bei der Eröffnung

„Dieses Bauprojekt der BRÜCKE Lübeck hat Vorbildcharakter in Schleswig-Holstein.“

Hans-Joachim Grote, Innenminister Schleswig-Holstein

Bewohner Wolfgang Maaßen vor seinem Zimmer

„Ich konnte mir mein Zimmer aussuchen und genieße nun die Aussicht“, freut sich der Bewohner der „Wohngruppe für ältere Menschen“ Wolfgang Maaßen, der aus seinem neuen Zimmer in der Ziegelstraße 42 auf zwei Altstadtkirchtürme blicken kann. „Für mich ist das eine großartige Möglichkeit, nicht zu vereinsamen. Dass die Betreuerinnen da sind, gibt mir Sicherheit und ich habe seit meinem Einzug Anfang Januar schon viele neue Kontakte knüpfen können“.

Am 28.2. 2020 hat die Brücke Lübeck gGmbH in Anwesenheit von Wirtschafts- und Sozialsenator Sven Schindler und der Landtagsabgeordneten der SPD Kerstin Metzner und rund 70 Gästen ihren viergeschossigen Neubau in der Lübecker Ziegelstraße 41 eingeweiht: Hier können nun 20 ältere Menschen (ab 60 Jahren) mit Teilhabeeinschränkungen in vier Wohngruppen zusammen leben, wochentags betreut und begleitet von einem Fachkräfte-Team der BRÜCKE.

„Nach dem Motto „Zusammen ist man weniger allein“ bieten wir hier älteren psychisch erkrankten Menschen die Möglichkeit, sehr lange sehr selbständig zu leben und gleichzeitig Gemeinschaft und fachliche Begleitung zu haben“, sagte Geschäftsführer der BRÜCKE Lübeck Frank Nüsse.

In dem Neubau hat jede*r Bewohner*in ein eigenes Zimmer mit einem eigenen Bad. Als die Einrichtungsleiterin Petra Mezulat betonte, das eigene Bad sei ihr ein besonderes Anliegen gewesen, gab es spontan Applaus aus dem Publikum von den Bewohner*innen. Ihnen stehen unter der Woche tagsüber bei Bedarf Sozialpädagogen und Ergotherapeuten zur Seite. Außerdem gibt es pro Wohngruppe eine Küche und Gemeinschaftsräume.

Wirtschafts- und Sozialsenator Schindler betonte bei der Einweihung: „Viele Grundstücke hat die Stadt nicht zu bieten, um sozialen Wohnungsbau zu ermöglichen. Ich freue mich, dass die BRÜCKE in ihrem Neubau sozialen Wohnungsbau und psychiatrische Fachleistung kombiniert. Das ist einmalig in Schleswig-Holstein und eine tolle Idee“.

Als Neubau mit Vorbildcharakter hat auch Innensenator Hans-Joachim Grote das Projekt bezeichnet: Die BRÜCKE Lübeck hat ein Wohnhaus mit Fördermitteln des sozialen Wohnungsbaus gebaut und bietet Zimmer für 6,10 Euro pro Quadratmeter an. In den entstandenen Sozialwohnungen können Menschen leben, die aufgrund einer psychischen Erkrankung Begleitung benötigen. Deshalb befinden sich zusätzlich Fachräume im Gebäude, die durch die Soziale Sicherung der Hansestadt Lübeck finanziert werden.

Mit diesem Neubau schließt die BRÜCKE Lübeck eine Versorgungslücke: Die Bewohner*innen sind viel zu fit fürs Altersheim, benötigen aber Unterstützung und Begleitung in Alltagsdingen.

Bei Interesse können sich Menschen, die chronisch psychisch krank und älter als 60 Jahre sind, einen Grad der Behinderung von mind. 50 sowie einen Wohnberechtigungsschein haben, an die BRÜCKE Lübeck wenden. (Kontakt: p.mezulat@die-bruecke.de, Tel. 0451/ 583 449 -80)

Frank Nüsse, Geschäftsführer der BRÜCKE Lübeck: „Wir haben insgesamt 3,1 Millionen Euro investiert. Zwei Millionen Euro davon kamen als Förderdarlehen und Fördermittel auf Basis des Wohnungsbauförderungsmodells vom Land Schleswig-Holstein. Wir danken dem Innen- und dem Sozialministerium Schleswig-Holsteins sowie der Sozialen Sicherung und dem Gesundheitsamt der Hansestadt Lübeck für ihre Unterstützung. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Menschen mit Teilhabeeinschränkungen und wenigen materiellen Mitteln in schönen Räumlichkeiten in guter Lage leben können.“

Vollständiges Zitat von Innenminister Hans-Joachim Grote:

„Dieses Bauprojekt der Brücke hat Vorbildcharakter in Schleswig-Holstein. Häuser für bedarfsgerechtes Wohnen für ältere Menschen mit Unterstützungsbedarf werden langfristig nicht nur in Lübeck benötigt. Das Konzept des begleiteten und unterstützten Wohnens mit einer breiten Palette von Diensten und Angeboten für Assistenz, Therapie, Pflege und Ansprechbarkeit ist hervorragend umgesetzt worden. Deshalb haben wir als Innenministerium dieses wichtige Projekt gerne mit einem Darlehen und einem Zuschuss unterstützt.“